Shangli
Noch schreiben wir das Jahr 1133, das Jahr des Wasserbüffels, doch in wenigen Tagen beginnt das Jahr 1134. Das Jahr des Tigers unter dem Zeichen der Großen Schildkröte. In jeder Hauptstadt, in jeder Provinz, beginnen die Vorbereitungen auf das Neujahrsfest und das nur wenige Tage später stattfindende Laternenfest. So auch in Tian’an, der Hauptstadt von Hwanghae. Doch Lord Feng Chunghee fällt es nicht leicht sich auf das bevorstehende Fest zu freuen, so gleitet sein Blick doch immer wieder mit Sorge in den Süden. Schon seit Generationen herrscht zwischen Hwanghae und Yanxia ein kriegerischer Konflikt. Ein Konflikt, der schon seinen Vater und dessen Vater beschäftigt hat. Die zur Zeit vorherrschende Ruhe mag wohl nicht mehr sein als die Ruhe vor dem Sturm. Der Konflikt ist wie eine schwelende Glut, bei der ein einziger Lufthauch reicht, um sie zu einem vernichtenden Feuer werden zu lassen.
Auch wenn sein Blick in den Westen wandert wird dieser sorgenvoll. Aber es ist nicht der sorgenvolle Blick eines Regenten, sondern es ist der sorgenvolle Blick eines Vaters. Schon vor Monaten haben seine Minister ihm den Vorschlag unterbreitet sich die Loyalität Sangyeoms durch eine Heirat zu sichern. Ein Vorschlag den Lord Feng Chunghee damals entschieden vom Tisch gewischt hat. Wie könnte er seine einzige Tochter als diplomatisches Mittel verwenden? Sicherlich mag dies das Schicksal vieler junger Prinzessinnen sein, doch es ist ein Schicksal welches er seiner Tochter ersparen möchte. Gewiss könnte er einen seiner drei Söhne dafür auswählen, doch welchen? Wählt er den Falschen, so wird es diesem nicht gelingen die Loyalität Sangyeoms zu sichern. Wählt er den Sohn, welcher über das Können und das diplomatische Geschick verfügt, wäre es zum Nachteil für Hwanghae, denn dann müsste er jemanden weniger geeignetes zu seinem Nachfolger ernennen. Der Druck auf Lord Feng Chunghee hier eine Entscheidung zu treffen steigt, so haben ihm seine Spione berichtet, dass Sangyeom diplomatische Gesandte nicht nur aus Liaoning, sondern auch aus Yanxia empfangen hat.
So aufmerksam der Blick von Lord Feng Chunghee auch jedes noch so kleinste Detail außerhalb seiner Provinzgrenzen wahrnimmt, so ist er blind für das was sich direkt unter seinem Dach abspielt. Er merkt nicht, dass der Ritenminister, der bereits seinem Vater gedient hat, schon vor Jahren begonnen hat seine eigenen Pläne in die Tat umzusetzen. Er merkt nicht, wie seine zweite Ehefrau versucht einen Keil zwischen ihn und seine beiden ersten Söhne zu treiben. Er ist sich in keinster Weise dem Netz bewusst, das sich immer enger um ihn zieht. Sieht nicht, dass seine Feinde nicht nur auf der anderen Seite der Grenzmauern sind, sondern dass sie sich ebenfalls direkt vor ihm befinden.
Überall gehen die Menschen mit freudigen Gesichtern durch die Straßen, mit den Gedanken bei dem anstehenden Neujahrsfest und was sie dafür noch alles vorbereiten müssen, merken dabei nicht, dass der junge Mann an der Straßenecke nicht nur ein anderes Interesse verfolgt, sondern gar nicht erst ein Mensch ist. Auch die junge Frau, welche den vorbeiziehenden Männern einen neugierigen Blick zuwirft, begleitet von einem unschuldigen Lächeln, ist nicht das, was sie vorgibt zu sein. Sie sind Yaoguai, älter als die Menschheit selbst. Sie existieren in Mythen und Legenden, ebenso wie in der Realität. Manche von ihnen wollen einfach nur in Ruhe leben, während andere Böses im Sinn haben. Immer wieder zieht es sie in das Reich der Menschen, welches nicht ihre Heimat ist. Unwissend, dass ihre eigene Heimat der Vernichtung immer näher rückt. Aber weder der junge Mann, noch die junge Frau haben die wachsamen Blicke bemerkt, die schon seit geraumer Zeit auf ihnen liegen. Blicke von Personen, welche geschworen haben das Reich der Menschen vor dem Einfluss der Yaoguai zu beschützen
Ja, überall in Shangli werden die Vorbereitungen auf das neue Jahr getroffen und ein jeder hofft, dass ihm das Glück hold sein wird. Doch wem wird es am Ende wirklich hold sein?
Auch wenn sein Blick in den Westen wandert wird dieser sorgenvoll. Aber es ist nicht der sorgenvolle Blick eines Regenten, sondern es ist der sorgenvolle Blick eines Vaters. Schon vor Monaten haben seine Minister ihm den Vorschlag unterbreitet sich die Loyalität Sangyeoms durch eine Heirat zu sichern. Ein Vorschlag den Lord Feng Chunghee damals entschieden vom Tisch gewischt hat. Wie könnte er seine einzige Tochter als diplomatisches Mittel verwenden? Sicherlich mag dies das Schicksal vieler junger Prinzessinnen sein, doch es ist ein Schicksal welches er seiner Tochter ersparen möchte. Gewiss könnte er einen seiner drei Söhne dafür auswählen, doch welchen? Wählt er den Falschen, so wird es diesem nicht gelingen die Loyalität Sangyeoms zu sichern. Wählt er den Sohn, welcher über das Können und das diplomatische Geschick verfügt, wäre es zum Nachteil für Hwanghae, denn dann müsste er jemanden weniger geeignetes zu seinem Nachfolger ernennen. Der Druck auf Lord Feng Chunghee hier eine Entscheidung zu treffen steigt, so haben ihm seine Spione berichtet, dass Sangyeom diplomatische Gesandte nicht nur aus Liaoning, sondern auch aus Yanxia empfangen hat.
So aufmerksam der Blick von Lord Feng Chunghee auch jedes noch so kleinste Detail außerhalb seiner Provinzgrenzen wahrnimmt, so ist er blind für das was sich direkt unter seinem Dach abspielt. Er merkt nicht, dass der Ritenminister, der bereits seinem Vater gedient hat, schon vor Jahren begonnen hat seine eigenen Pläne in die Tat umzusetzen. Er merkt nicht, wie seine zweite Ehefrau versucht einen Keil zwischen ihn und seine beiden ersten Söhne zu treiben. Er ist sich in keinster Weise dem Netz bewusst, das sich immer enger um ihn zieht. Sieht nicht, dass seine Feinde nicht nur auf der anderen Seite der Grenzmauern sind, sondern dass sie sich ebenfalls direkt vor ihm befinden.
Überall gehen die Menschen mit freudigen Gesichtern durch die Straßen, mit den Gedanken bei dem anstehenden Neujahrsfest und was sie dafür noch alles vorbereiten müssen, merken dabei nicht, dass der junge Mann an der Straßenecke nicht nur ein anderes Interesse verfolgt, sondern gar nicht erst ein Mensch ist. Auch die junge Frau, welche den vorbeiziehenden Männern einen neugierigen Blick zuwirft, begleitet von einem unschuldigen Lächeln, ist nicht das, was sie vorgibt zu sein. Sie sind Yaoguai, älter als die Menschheit selbst. Sie existieren in Mythen und Legenden, ebenso wie in der Realität. Manche von ihnen wollen einfach nur in Ruhe leben, während andere Böses im Sinn haben. Immer wieder zieht es sie in das Reich der Menschen, welches nicht ihre Heimat ist. Unwissend, dass ihre eigene Heimat der Vernichtung immer näher rückt. Aber weder der junge Mann, noch die junge Frau haben die wachsamen Blicke bemerkt, die schon seit geraumer Zeit auf ihnen liegen. Blicke von Personen, welche geschworen haben das Reich der Menschen vor dem Einfluss der Yaoguai zu beschützen
Ja, überall in Shangli werden die Vorbereitungen auf das neue Jahr getroffen und ein jeder hofft, dass ihm das Glück hold sein wird. Doch wem wird es am Ende wirklich hold sein?

